pelvicachromis taeniatus moliwe

 

Zur Fotografie

Wer wann und warum diese "Grundsätze" aufgestellt hat ist mir nicht bekannt, jedenfalls werden sie als das non plus ultra hingestellt. So und nicht anders hat ein Fischfoto auszusehen, alles andere ist Schrott. Hier meine Sichtweise der Materie.

Ich unterscheide zwischen der "Katalogfotografie", heißt, dem Grundsatz folgend, Fisch mit Kopf nach rechts, leicht aufwärts, nicht in Bewegung, vor dunklem Hintergrund, kein Blättchen darf den Fisch berühren, keine Alge und schon gar kein Kratzerchen in der Scheibe. Glückliche Menschen, deren Scheiben keine Kratzer haben. Für das Netz keine Fotos über 600 Pixel, und natürlich "bombenscharf". Also meistens Küvettenfotos. Was wiederum bedeutet, dass der Fisch gefangen und separiert wird. Also Stress mit der entsprechenden Reaktion des Tieres. Das soll dann die normale Farbgebung wiedergeben ? Ohne anschließend Photoshop auszureizen ? Die "Katalogfotografie" hat ihre Berechtigung und Bedeutung, ohne Frage.

Sie ist aber für mich nicht DIE Aquarienfotografie. Dabei sollte der Fisch in seiner Umgebung zu sehen sein, so wie er gehalten wird und lebt.. Der Aussagewert ist es, worauf es mir ankommt. In der "Katalogfotografie" ist er unter diesem Gesichtspunkt gleich Null. Dafür nehme ich dann, wenn nicht vermeidbar, bewusst technische "Mängel" in Kauf, wie mögliche vertretbare Unschärfe, Blättchen im Fisch oder den nun mal vorhandenen Kratzer.

Ein Entwicklungsingenieur von Canon hat es so formuliert : Es gibt keine "Schärfe", sondern nur ein subjektives Empfinden von Hell - Dunkel - Kontrasten. Lernt man auf jeder Fotoschule. Nicht neu, aber wahr. Physikalische Tatsachen sollten auch von meist selbsternannten Foto - Gurus akzeptiert werden.

Die Katalogfotografen mögen also weiterhin an den die hier gezeigten Schrottfotos herumnörgeln. Interessiert mich nicht wirklich :-)

 

 

©2015 Manfred Schütt